Endlich: ein Filter, der nicht nur Spam, sondern auch noch die richtig dummen Kommentare löscht.
Das soll Bandbreite und unermesslich viel Zeit sparen. Der „Dummenfilter“ wird Open Source sein und Anfang nächsten Jahres als Firefox-Erweiterung sowie WordPress-Plugin kommen. Projektleiter ist Gabriel Ortiz, ein 27-jähriger Systemadministrator in Albuquerque.
Die Überprüfung selbst findet auf einem Webserver statt, bevor der Kommentar weitergeleitet wird. Erscheint ein Kommentar entsprechend den linguistischen Regeln als relativ blöde, erhält der Verfasser Bescheid: „Der Kommentar erscheint mehr oder weniger unverständlich. Bitte versuchen Sie es neu zu formulieren.“
Er darf es immer wieder neu versuchen, bis er Klartext schreibt, oder eben zu einem Dumme-Sprüche-toleranteren Forum ausweichen. Der Filter reagiert unter anderem auf diese LOLLLLs und OMG!!!!s, mit denen sich Newbies gerne in die Online-Welt einzufühlen versuchen.
Ortiz zufolge ist die Programmierung eines solchen Filters alles andere als trivial und weit schwieriger als bei einem Spamfilter, der einfach nach Begriffen wie V*I*A*G*R*A gehen kann. Ausgerechnet Sarkasmus und Ironie machen es so schwer.
„Kluge Leute sind oft ironisch“, so Ortiz. Ironie aber könne einem Computerprogramm dumm erscheinen. Gerade intelligente Schreiber schrieben Wörter falsch oder brächen die eisernen Regeln der Grammatik, um etwas auszudrücken.
Klarheit über Dummheit schaffen sollen Kontextanalyse sowie eine Datenbank von besonders dummen Beispielen. Es soll dabei nicht um Inhalte gehen, betonen die Entwickler, sondern um die schon äußerlich blöde Form von Kommentaren. Als Beispiele für die Datenbank durften Benutzer eine Auswahl potenziell dummer Kommentare auf einer Skala von 1 bis 5 bewerten – und die stammten original von YouTube.
(Archiv – November 2007)