Wer auf dicke Hose machen will, zieht zum Beispiel iPhone oder das Android Smartphone aus der Hose. Richtig punkten kann aber, wer cool auf analoge Techniken setzt.
Noch im vorigen Jahrhundert waren Zeitgenossen obercool, die sich stets und überall via teurem Handy erreichbar zeigten. Heute wären einige Menschen schon froh, würden sie nicht mit Schlussmach-SMS oder häufigen Absagen von Verabredungen bombardiert.
Weitere Unsitte: Das Handy wird gerne schamlos dazu benutzt, Verspätungen zu riskieren – man kann ja schnell Durchrufen und die erneute Unpünktlichkeit ankündigen. Stil und Etikette bleiben da gerne auf der Strecke. Der häufige Kontrollgriff zum Handy und der flackernde nervöse Blick zum Display machen klar, dass manche Leute Sklaven ihres Mobiltelefons geworden sind. Entspannung? Fehlanzeige! Das schaffen nur noch coole Typen, die es sich leisten können.
In New York City, der Brutstätte für frühe Gesellschaftstrends, hat das Handy sein Image längst verloren. Es wird heute eher als Gefahrenherd gesehen. Vor allem im hektischen Verkehrstrubel lenke es Fahrer wie Fußgänger stark ab, weshalb die Zahl der Unfälle rasant stieg. Daher will NYC-Bürgermeister Michael Bloomberg die Nutzung in der Öffentlichkeit verbieten (ebenso für MP3-Player, by the way). Auch in vielen In-Restaurants der Metropole ist das Telefonieren längst verpönt. Und wer von den Big-Apple-Bewohnern etwas auf sich hält — oder es im Leben zu etwas gebracht hat — schaltet sein Handy gegenüber Freunden und Geschäftspartnern demonstrativ ab. Als obercool gilt, wer es sich leisten kann, sein Handy einfach mal zu Hause zu lassen. Womöglich sogar übers Wochenende.
Gewisse Kreise achten auch wieder darauf, ob Textbotschaften (Mails, SMS, Docs) sauber und korrekt formuliert und geschrieben werden. Geheimtipp in der Oberliga der Gesellschaft: Eine handschriftliche Note (Einladung, Brief, Kompliment). Das schreit förmlich nach neuen VHS-Kursen: Schönschreiben für die Tasten-Generation.